Dank dem beschleunigten Schweizer System, dass heuer zur Anwendung kommt, stehen bereits in der ersten Runde spannende Paarungen auf dem Programm. Eine erste Überraschung gibt es nach einer guten halben Stunde, aber die betrifft die Dauer der Partie: Während an den hinteren Brettern noch die allermeisten Partien laufen, gibt es an Brett 5 bereits eine Entscheidung. Und dazu eigentlich eine höchst unklare: Der favorisierte IM Soham Das hat seinem Gegner mit Schwarz einen Dinosaurier aufgetischt, namentlich den Pterodaktylus. Rainer Pommrich leistet sich eigentlich nur eine Ungenauigkeit, trotzdem ist die Partie bereits nach 10 Zügen beendet. Nach einem überraschenden taktischen Einschlag streicht er die Segel, obwohl er hier mit der richtigen Fortsetzung sogar das Gleichgewicht halten kann. Wer will kann ja mal selber rechnen…
Auf Brett 2 bewegt sich ein weiterer Favorit, IM Yevgeniy Roshka, offenbar eröffnungstheoretisch auf sicherem Terrain gegen ein Wolga-Gambit. Jedenfalls hat er nach 13 Zügen 4 Minuten Plus auf der Uhr. Zwar wirkt sein vereinzelter a-Bauer etwas verloren, aber die weißen Figuren sind gut koordiniert. Bald nistet sich ein weißer Springer auf c6 ein, und es sieht etwas unangenehm für Schwarz aus.
Derweil ist auf Brett 20 zwischen Martin Michael und Maxi Döbel ein Kampf entbrannt, wer die meisten Bauern im Zentrum platzieren kann. Fürs erste sieht es, naja, auf jeden Fall irgendwie unklar aus.
Mit Annika Giss und Arthur Sitnik duellieren sich auf Brett 39 zwei Jugendspieler, die auch regelmäßig auf bayerischen und deutschen Meisterschaften anzutreffen sind. Während Annika’s Dame zusammen mit einem Springer am Damenflügel Bauern sammelt, bereitet Arthur einen Angriff auf den weißen König vor. Ob hier die Stellung hält ?
IM Yevgeniy Roshka kann an Brett 2 seine positionellen Vorteile ausbauen, bald steht der weiße Springer gar auf der gegnerischen Grundreihe und schließlich fällt eine Qualität. Jan Komarov nimmt nochmal den weißen König mit Dame und Läufer unter Beschuss, aber der marschiert einfach über das halbe Brett und findet Schutz auf h5, woraufhin Jan die Partie aufgibt.
Arthur hat an Brett 39 bereits seinen Königsangriff in Materialvorteil ummünzen können und ist im Endspiel T+S+4 gegen T+S+2. Als kurz darauf ein weiterer von Annikas Bauern verloren geht, muss sie sich schließlich geschlagen geben.
Schließlich endet auch die Partie an Brett 20. Maxi Döbel war zwischenzeitlich eine n Bauern im Rückstand, aber seine Figuren sind aktiv und der weiße König steht nicht sicher. Als Martin Michael einen weiteren Bauern frisst, übernimmt Maxi die Initiative, setzt seinen in Zeitnot geratenen Gegner auch auf der Uhr unter Druck und kann nach einer turbulenten Schlussphase den vollen Zähler einfahren.
So, das war’s für heute, wir freuen uns auf eure morgigen Meisterwerke!
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